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Zwei Gesundheitsorte mit langer Tradition, in besonders geeigneter landschaftlicher sowie klimatischer Lage und mit vielfältiger Kneippscher Angebots- und Infrastruktur – das sind Olsberg und Brilon. Eine gute Voraussetzung, die eine ständige Aktivität erfordert, um sich als innovative naturtouristische Destination am Gesundheitsmarkt zu positionieren.
Das mit diesem Ziel bestehende EU-Förderprojekt aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) „Gesundheitsmanagement in Brilon und Olsberg“ startete 2019 bereits in sein drittes Projektjahr.
Das Projekt umfasst die Personalkosten und ein Werbebudget. Eine 80-prozentige Förderung erfolgt über das Land Nordrhein-Westfalen.
Im Rahmen dieses Projektes wird an der Vernetzung von Tourismus- und Gesundheitsbetrieben und der Entwicklung neuer Angebote gearbeitet. Das gesundheitstouristische Profil beider Städte unter dem Leitwort „Kneipp modern - natürliches Kneippererlebnis“ wird geschärft, Potenziale und Stärken herausarbeiten. Beide Städte sollen stärker in den Fokus als bedeutende Gesundheitsorte mit innovativen und authentischen Kneipp-Angeboten sowie Aus-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten in NRW rücken. Wesentliche Bestandteile bilden die Ausarbeitung des Qualitätskonzeptes und der Etablierung der Gesundheits-Akademie als Fort- und Weiterbildungszentrum im Bereich Kneipp und Gesundheit.
Wie zeitgemäß, gesund und attraktiv die Grundsätze des legendären „Gesundheitspfarrers“ Sebastian Kneipp sind, werden Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste der Stadt Olsberg in den kommenden Jahren Schritt für Schritt spüren: Dann entsteht aus den innerstädtischen Grünanlagen ein moderner Kneipp-Erlebnispark. „Kneipp mit allen Sinnen erfahren“ wird hier das Prinzip - gleichzeitig ist der Park ein weiterer Baustein für eine attraktive und zukunftsfähige Stadt Olsberg.
Hintergrund: Bereits in früheren Jahren hatte sich die Stadt Olsberg intensiv mit einem Grün- und Freiflächenkonzept beschäftigt - und im Rahmen des Regionale-Projektes „Kurorte neu profiliert“ sogar
konkrete Vorschläge entwickelt. Problem: Eine Umsetzung war wegen der damit verbundenen Kosten damals kaum realistisch. Beim landesweiten Wettbewerb „Erlebnis.NRW - Tourismus stärken“ des Éuropäischen Fonds für regionale Entwicklung ist das Olsberger Konzept dann ausgezeichnet worden. Besonderer Pluspunkt: Die Möglichkeit, bei einer Umsetzung 80 Prozent der nötigen Summe aus Fördergeldern zu erhalten.
Zum Durchbruch für das Projekt wurde im Februar 2017 der Förderbescheid des Landes NRW über rund 1,7 Millionen Euro, den die Stadt Olsberg für eine barrierefreie und erlebnisorientierte „Grünachse“ im Zentrum des Kneipp-Heilbades erhielt. Konkret sieht das Konzept für den Kneipp-Erlebnispark einen Kneipp-Aktivweg vor, das von den Bigger Ruhrauen bis zum Kurpark Dr. Grüne reicht und auch Flächen am Josefsheim mit einschließt.
Zentrale Punkte: Mehr Aufenthaltsorte und -qualität am Wasser, ein „Kneipp-Erlebnisort“ im Kurpark Dr. Grüne, Naturbeobachtungsstationen sowie eine Umgestaltung des Platzes am Haus des Gastes und eine Öffnung zum Wasser hin. An der Ruhraue in Bigge entsteht eine
Brücke mit Natur-Beobachtungsplattform; die Landschaftsspitze an der Einmündung des Gierskoppbachs wird erlebbar gemacht und um einen „Sprung über das Wasser“ ergänzt. „So entstehen unterschiedliche Themenschwerpunkte, die sich an den „fünf Säulen“ in der Lehre Sebastian Kneipps orientieren“, erläutert Elisabeth Nieder, Allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters.
Die erste Station des neuen Parks besteht bereits: Der im Jahr 2015 eröffnete Generationenpark. Er steht für den Themenkomplex „Bewegung“ in der Kneipp-Philosophie - und richtet sich dabei an
Besucher aller Generationen - vom Kind bis zum Senior. Und auch für Menschen mit Handicap gibt es im Generationenpark eigene Spiel- und Freizeitangebote.
Eine weitere Station ist der - ebenfalls bereits bestehende Lebensgarten am Josefsheim. Er ist als Ort der Erinnerung, des Gedenkens und der Begegnung konzipiert und spiegelt damit das Thema „Balance“ wider, das ebenfalls ein Bestandteil der Kneippschen Lehre ist. Ebenfalls das Thema „Balance“ findet sich in den zahlreichen Kneipp-Figuren wieder, die in einem Projekt der Fachwelt Olsberg e.V. überall im Stadtgebiet aufgestellt worden sind - mit großer Unterstützung und Beteiligung von Einzelhandel,
Schulen, Vereinen und Privatleuten.
Im zentralen Kneipp-Park - dem Kurpark Dr. Grüne - werden mit verschiedenen Angeboten die Schwerpunkte Wasser, Balance/ Ordnungstherapie und Bewegung aufgegriffen.
Die geplante Beobachtungstation an der Ruhraue soll eine punktuelle barrierefreie Annäherung ans Wasser über eine Brücke mit Beobachtungsplattform ermöglichen und wird dazu einladen, die Themenfelder Balance/ Ordnungstherapie und Ökologie aus der Gedankenwelt Sebastian Kneipps zu
entdecken. Und ein „Lernort Kneipp“ greift den Schwerpunkt Heilkräuter und Ernährung auf.
Der „Auftakt“ des Kneipp-Aktivweges wird sich am Haus des Gastes befinden. Dieser Ort dient der Kommunikation und der Information über das touristische Angebot und ist der Einstieg in den Kneipp-Erlebnispark Olsberg. Konzipiert ist der Kneipp-Aktivweg als innerörtlicher, erlebnisorientierter Themenrundweg. Der gesamte Rundweg wird barrierefrei sein. „Er verbindet die einzelnen Stationen und stellt durch besonders gestaltete Eingänge und das Leitsystem eine Anbindung an die regionalen und überregionalen Wanderwege her“, erläutert Elisabeth Nieder. Bis 2020 sollen alle Bestandteile des neuen Kneipp-Erlebnisparks umgesetzt sein.